



Epochen
Die Epochen der Zeller Keramik können in vier Zeitgeschichten eingeteilt werden.
1800 bis 1860 – das frühe Zeller Steingut
Erstmalige Verwendung der englischen „Art of Wedgewood“ in Deutschland, Einführung des „Umdruckdekors“.
1800: nüchterne Formen ohne Dekor
1808 ff: Steingut mit Kupferdruck verziert, Raumaufteilung des Spiegels, Randbordüren, „Souvenier“-Teller mit Stadtveduten.
1818: Die Produkte erhalten den Stempel „Zell“1828: Biedermeierstil, üppiges Dekor, Souvenier-Teller mit romantischen Szenen und reichen Bordüren.
100 Jahre Zeller Porzellan 1842 – 1942
Produkte mit Henkel in Initialienform des Firmennamens (J.F.L.). Auf der Oberfläche Blüten und Zweige in Gold und Grau-Violett.
Ab 1858: Auszeichnungen und Medaillen für „Vollkommenheit in der Porzellanherstellung“, üppige Blumendekore oder ländliche Szenen.
1842 – 1942: einfaches Gebrauchsporzellan
1860: „Alt-Zell“ wird kreiert und bis vor dem Zweiten Weltkrieg produziert.
1885: Einzigartiges Uhrengehäuse anlässlich des Baus der Schwarzwaldbahn mit üppigem Dekor, auch als „Zweites Barock“ bezeichnet.
1896: Steindruckerei – die Dekore werden auf Porzellan übertragen. Es entstehen naturalistische, florale und Jugendstilmotive.
1942: Die Energieknappheit im Zweiten Weltkrieg beendet die Porzellanproduktion.

1907 bis 1990 – „Georg Schmider, Vereinigte Keramische Fabrik“
Karl Schöner entwirft seit 1898 in der „Oberen Fabrik“ Dekore wie: „Hahn und Henne“ und „Alt Straßburg“
Elisabeth Schmidt-Pecht entwirft bis 1914 u. a. Dekore wie „Favorite“ (auch „Konstanzer Geschirr“ genannt).
1911: Alfred Kusche entwirft „St. Blasien“ und Spruchteller sowie „Schwarzwälder Fayencen“: blaugelbe Bemalung unter bläulicher Glasur.)
Daneben entstehen Vasen, Wandteller, Blumenübertöpfe und Figuren Jugendstildekor.
1926: Bauhaus-Stil: Funktionelle Formen, klar, ohne Schnörkel. Einziges Schmuckwerk in Zell: Rote Henkel.
1946: Der Zweite Weltkrieg beendet den Aufschwung. Es wurden nur noch einfarbig glasierte Gebrauchsgeschirre produziert.
Zeller Keramik – heute
Die klassischen Dekore wie „Favorite“, „Hahn und Henne“ oder „Alt Straßburg“ werden nach wie vor produziert und in großen Teilen von Hand bemalt. Neue Dekore im modernen Landhausstil wie „Fleur de Provence“, „Bella Toscana“ kommen hinzu. 2007 werden die Dekore unter der neuen Marke „ono – one nature only“ erstmals auf der Ambiente in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt.